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Die Preisverleihung

Elisabeths Reim-Blog-Projekt

Lyrik für alle Lebenslagen

 

Die Preisverleihung

 

 Ein Wettbewerb, so dacht’ ich mir,

 das ist genau mein Fall, mein Bier.

 Da muss ich hin, da muss ich sein!

 Mir fallen schöne Worte ein,

 die von der Bühne ich verkünde,

 das Publikum mich gut verstünde.

 

 So setze ich mich also hin,

 den guten Text nur noch im Sinn.

 Ich wähl’ die Worte, mühe mich,

 der Kopf qualmt mir ganz fürchterlich.

 

 Ein Text entsteht, er ist famos,

 ganz tiefgründig und wirklich groß.

 Den reiche ich ganz stolz jetzt ein -

 bald werde ich berüh-üh-mt sein!

 

Und endlich ist der Tag dann da,

 ich fahr’ zur Preisverleihung – klar!

 Doch dann, was muss zu meinem Schrecken

 bei der Eröffnung ich entdecken?

 

Man nennt mich nicht,

nicht meinen Namen.

Es werden andere aufgerufen,

erklimmen nun des Ruhmes Stufen.

 

Für mich, da wird es wieder nix.

 Mein Schreiberfolg: ein Satz mit x.

 Die anderen heimsen ein die Preise

 und ich, ich fühl mich nur noch Sch...

 

 

© by Elisabeth Schinagl 2019

 

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